2012年10月1日

Heute Freude vorzusingen (Wort fürs Konzert "YOROKOBI")

Gestern habe ich in einem Benefitzkonzert für die Kinder in Not wie in Japan kurz gesprochen.
Hier können Sie den Manuskript lesen. Ich danke den ca. 350 Publikum fürs Besuch und den Kindern in Ofunawatari(Tsunami getroffenen Ort in Iwate,Japan), die uns schöne japanische Kalligraphie und Origami-DARUMAS (Photo) geschickt haben!!

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Grüezi mittenand, 
Konnichiwa minasan!

Nun beginnt der zweite Teil unsres Konzert. Es singt das Vokal-Ensemble "Yorokobi" verschiedene Musikstücke aus Europa, America und auch Japan. Wir singen auf Deutsch, Englisch und Japanisch und Sie werden nach den barocken Gotteslobgesängen (des ersten Teils) verschiedene Musikstücke aller Generationen hören, zum Beispiel Opernstücke, Love Songs, Kinderlieder oder sogar alte und neue Pop-Musik (Ganz schön viel in einmen Konzert)! Die Vielfältigkeit ist das Merkmal dieses zweiten Teils, oder dieses Konzertes. Ja, das Konzert  heute ist vielfältig, wie die Sänger und Sängerinnen unsres Vokalensembles selbst, wie Sie gleich auf der Bühne sehrn werden: Ja luegen( schauen) Sie mal, bitte. Wir sind Junge und Ältere (oder dazwischen..), Frauen und Männer, boys'n'girls and ladys and gentlemen. Wir sind Asiaten und Europäer, doch sagen wir es besser so; wir sind eine grenzlose Sinngemeinde unter der Leitung einer japanischen Sängerin, Hitomi Kutsuzawa, die schon seit langem in der Schweiz wohnt, und als Profi-Sängerin und als Musiklehrerin arbeitet. Ja, Sie haben vorhin schon ihre Stimme gehört und wir brauchen keine weitere Erklärung, dass sie einfach eine gute Sängerin ist, oder? Wir sind jedoch nicht professionell wie sie oder wie die Musiker und die Musikerinnen, die da oben (vor Orgel) gespielt haben. Nein, wir sind nicht Profi wie Hitomi. Naja, das werden Sie gleich merken. Wir sind Schüler und Schülerinnen des Stimmbildungkurses von Hitomi., die sich aus unterschiedlicher Bereichen versammelt haben, um hier einfach mit Freude=mit "Yorokobi", zusammen einzustimmen und diese "Yorokobi" mit Ihnen mitzubesitzen. Das ist unsrer Zweck heute sozusagen...

Doch, doch, meine Damen und Herrn, um die Yorokobi nicht nur mit Ihnen mitzubesitzen, sondern auch mit allen Kindern oder Jungen aus aller Welt, die heute nicht hier sind, sondern in Not sind, zuteilen: Das ist genau der Zweck unsres Konzertes. Zum Beispiel mit den Kindern in Ofuna-watari, Tunami getroffeneten Ort in Iwate, Japan, die schöne traditionelle japanische Kalligraphie nach der Katastrophe mit traumhafter aber eben darum kraftvoller Hoffnung geschrieben haben, und sie zu uns in die Schweiz geschickt haben, um diese Hoffnung oder diesen Traum mitzubesitzen: für solche Kinder möchten wir die Freude, die aus der Hoffnung stammt, mitsingen. Trotz unsrer Schwierigkeiten. Trotz unsrer Angst. Trotz unsrers Jammers und Kummers.

Ist das nicht unrealistisch? Die Freude Heute zu singen. Ist das nicht optimistisch? Ja.. Die Situation ist nicht einfach. Das weiss ich. 36 Prozent der Kinder und Junge unter 18 Jahre alt in Fukushima haben zum Beispiel die Verhärtung der Schilddrüse, so haben wir vor kurzem, Ende August als öffentliche Nachricht der Regierung gehört. Wie könnten wir nun die Freude, Hoffnung oder Liebe singen? Eigentlich habe ich keine klare Antwort. God only knows.. so muss ich sagen.

Aber gestern wurde ich durch ein geflügeltes Wort von Augustinus angeregt, der im Leben viel Bitteres erfuhr. Der Philosoph oder Theologe hat einem Freund in Not gesagt:  Lerne Tanzen und Singen, sonst wissen die Engel dereinst nichts mit dir anzufangen. Ja, ohne Singen, ohne Stimmerheben beginnt nichts. Wenn wir aber die Freude, Liebe oder Hoffnung vorsingen, dann würden die Engeln vielleicht mitsingen und möglicherweise etwas neues anfangen, mit den Liedern! Ist das nicht wahr?

Nun singen wir Ihnen vor. Sie können wahrscheinlich wie Engeln mitsingen und etwas mit uns anfangen. Ich hoffe, dass Ihnen dieser vielstimmige Versuch zunächsteinmal gefällt; der Versuch, mit vereinigter Erwartung darauf, die "YOROKOBI"=die Freude aus der stimmlosen Not heraus zu singen. Wenn Sie dennoch das Gefühl haben, dass das Singen keine praktische Hilfe für Kinder und Junge sein könnte, dann haben Sie noch eine Möglichkeit: Nach dem Konzert sammeln wir die Kollekte, da können Sie dann in greifbarer Form Ihre Hilfe durch HEKS und UNICEF anbieten. Das wäre natürlich sehr erfreulich!

Merci vielmal, Arigatou gozaimashita. 

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------30.Sep.2012


Photo: H.Kutsuzawa